Panoramen in Photoshop oder Lightroom erstellen
Die Smartphone-Fotografie hat dem Panorama zu noch größerer Popularität verholfen. Ein halbwegs präziser Schwenk mit dem Handy, schon hat man eine leidlich brauchbare Breitbildaufnahme. Viel interessanter ist allerdings das „Vernähen“ (Stitching) mehrerer Fotos im Standardformat, um daraus ein Panorama zu generieren.
In Photoshop wie auch in Lightroom (CC Classic) ist die Panoramafunktion nur einen Mausklick entfernt:
Lightroom
Man markiert die Bilder, die zusammengesetzt werden sollen und geht dann über Foto -> Zusammenfügen von Fotos -> Panorama.
Je nach Zahl und Größe kann man dann dem Rechner ein wenig bei der Arbeit zusehen, ehe das erste Ergebnis angezeigt wird. Danach stehen einem einige Optionen zur Verfügung. Zunächst einmal kann man die grundsätzliche Optik wählen, nach der das Bild erstellt wird. In der Regel liefert „perspektivisch“ eine recht präzise Wiedergabe. „Kugelförmig wird beispielsweise“ für echte Kugelpanoramen verwendet.
„Automatisches Freistellen“ schneidet das Foto in ein rechteckiges Format, wodurch überstehenden Teile des Bildes wegfallen. „Automatische Einstellungen“ passen die Belichtung bereits an und „Stapel erstellen“ bezieht sich auf die Darstellung in der Bibliothek: Wenn man diese Option wählt, werden die Einzelbilder unter dem Panorama versteckt und können mit einem Klick auf die Zahl (der Bilder) wieder sichtbar gemacht werden.
Wenn man seine Auswahl getroffen hat, kann man über die Schaltfläche „Zusammenfügen“ das Bild fertigstellen lassen, ehe man es dann wie üblich weiterbearbeitet.
Wer noch tiefer einsteigen will, ist uns im Lightroom-Kurs natürlich herzlich willkommen.
Photoshop
In Photoshop geht man über Datei -> Automatisieren -> Photomerge und gelangt dann in einen Auswahldialog. Hier kann man die Bilder auswählen, die gestitcht werden sollen, das Layout und weitere Zusatzoptionen. Interessant ist die Möglichkeit, Lücken zu füllen, wo Lightroom das Bild beschneiden würde. Die Ergebnisse des inhaltsbasierten Füllens sind wie immer abhängig vom Bild und dessen Komplexität – es kann funktionieren, muss es aber nicht.
Wie man das inhaltsbasierte Füllen und alles andere in Photoshop meistert, kann man natürlich auch bei uns lernen.
Worüber der Befehl „Panorama erstellen“ in Lightroom ein wenig hinwegtäuscht, sind die vielfältigen Möglichkeiten, denn das Ergebnis muss weder ein Breitbild noch ein enormer Betrachtungswinkel sein: Die Software „vernäht“ die Bilder vertikal wie horizontal (Photoshop bezeichnet es passender als Photomerge), so lange die Überlappung der Fotos ausreicht, um vom Programm erkannt zu werden. So lassen sich Bilder mit enormer Auflösung und geringer Schärfentiefe erzielen, wie Ryan Brenizer sie zu seinem Markenzeichen gemacht hat.
Wie fotografiert man am besten, um ein zusammengesetztes Foto zu erhalten?
- Beim Fotografieren selbst sollte man mit einer Normal- bis leichten Tele-Brennweite arbeiten, um Verzeichnungen zu vermeiden.
- Den Weißabgleich bekommen Photoshop und Lightroom gut abgestimmt, da kann man im Automatikmodus bleiben.
- Man sollte manuell arbeiten, um sowohl Helligkeit als auch Schärfentiefe über das gesamte Bild hinweg konsistent zu halten.
- Der Fokus soll sich nicht verändern! Also entweder manuell fokussieren, oder aber den Auslöser immer halb durchgedrückt lassen – was natürlich nur dann funktioniert, wenn man die Kamera im Single-Fokus arbeiten lässt. Sobald man die Fokus-Nachführung aktiviert hat, verändert sich der Fokus.
- Wichtig ist, dass sich die Einzelbilder um ca. 30 % überlappen, damit die Software die Übergänge identifizieren kann. Das funktioniert bei markanten Stellen besser als beispielsweise Himmel.
- Wer ein Landschaftspanorama fotografiert, sollte dies im Hochformat tun, um sich die Breitbildhöhe zu erhalten.
- Auch ist es empfehlenswert, den Schwenk nicht aus der Hüfte, sondern mit den Füßen zu steuern, diese also ein wenig zur Seite zu drehen. Dadurch kann man präziser arbeiten.
- Um innerhalb einer Fotoserie die Bildreihe schnell erkennen zu können, die gestitcht werden soll, bietet es sich an, zu Beginn und am Ende entsprechende Fotos zu machen. Das können Schwarzblenden sein, also Fotos mit Objektivdeckel auf dem Glas, oder Zeichen, die man mit den Fingern ins Bild macht, also beispielsweise ein Finger vor dem ersten und zwei Finger nach dem letzten Bild einer Bildreihe.