Wir hatten uns zum Photowalk durch Flingern-Süd getroffen. Rund 20 Teilnehmer arbeiteten sich bei bestem Wetter durch die Ruhrtalstraße, an den Stadtwerken vorbei, entlang an teuren und weniger teuren Autos auf der Automeile und mit einem Abstecher am Weltkunstzimmer langsam Richtung Kiefernstraße. Die einst besetzte Straße, die so eine Art Höhepunkt des Walks werden sollte, haben wir allerdings nur noch im Halbdunkel und ohne zu fotografieren erlebt.
Kurz vor der Kiefernstraße, gerade nach dem Akki, kamen wir an einer Karosseriewerkstatt vorbei, in deren Hof ein paar Männer einen Grillabend vorbereiteten. Wir wünschten im Vorbeigehen einen schönen Abend und viel Spaß beim Grillen. “Kommt zu uns, probiert!” “Ach wie nett, danke, aber wir müssen noch weiter.” “Nein, Ihr müsst unbedingt etwas mit uns essen.” “Wir haben aber in einer halben Stunde einen Tisch beim Portugiesen reserviert und möchten noch in der Kiefernstraße fotografieren.” “Nur fünf Minuten.” “Wir sind 20 Leute!” “Ja super, kommt alle”. Das ist quasi die Kurzfassung, wir gaben uns “geschlagen” und ließen uns auf “nur fünf Minuten” ein.
Wir wurden begrüßt wie alte Freunde, es wurde eine Palette für uns als Tisch gedeckt (auf dem Foto ist aber nur ein Bruchteil dessen zu sehen, was wir angeboten bekamen), es wurde Sekt geköpft, Fleisch, Gemüse, Brot und Dip aufgefahren, danach wurde Obst gereicht, dann kam noch Kuchen (lecker!!), wir haben für den Chef, der Geburtstag hatte, gesungen und fotografiert – inklusive Gruppenbild mit Chef, Mitarbeitern, Ehefrauen und Kindern und uns Photowalkern.
Wie wunderbar, dass es Menschen gibt, die völlig Unbekannte zu sich einladen, die mehr Essen zubereiten als jemand essen kann, die so unkompliziert, liebenswürdig und aufmerksam sind (einer Teilnehmerin, die an einer Krücke lief, wurde sofort ein Stuhl geholt) und ihre Herzen einfach öffnen.
Bei den fünf Minuten blieb es natürlich nicht, wir waren aber bemüht, die Gastfreundschaft nicht über Gebühr zu strapazieren. Zum Portugiesen haben wir es rechtzeitig geschafft. Aber von allen Bildern, die wir an diesem Tag gemacht haben, wird uns das Bild dieser fröhlichen, spontan entstandenen Truppe mit Gläsern in der Hand in den wärmsten Farben im Gedächtnis bleiben.